Übernimmt die halbe Arbeit - Die Sandfilteranlage
Wie der Name schon sagt, filtert eine Sandfilteranlage mittels einem Filtermedium das Poolwasser und entzieht ihm Schwebstoffe wie Haare, Hautschuppen, Blütenpollen und andere Verunreinigungen.
Das Poolwasser läuft dabei über den Filter zur Pumpe,
von der Pumpe über das Mehrwegeventil zum Sandfilterkessel und wird dort aufbereitet.
Via Rückführung gelangt das gereinigte Poolwasser über die Einlaufdüse zurück in den Pool.
Arten von Sandfilteranlagen
Bei Sandfilteranlagen wird zwischen zwei Varianten unterschieden: Top-Mount und Side-Mount. Der Unterschied liegt in der Lage des Wegeventil. Wenn du mehr zum Thema Mehrwegeventil erfahren möchtest, kannst du unseren Ratgeberbeitrag „Das 6-Wegeventil“ lesen.
Top-Mount
- Wegeventil auf dem Filterkessel oben
- einteiliger Kessel
- für kleinere Pools geeignet
Side-Mount
- Wegeventil neben dem Filterkessel seitlich
- Kessel besteht aus zwei Teilen
- höhere Pumpenleistung für größere Pools geeignet
Bestandteile einer Sandfilteranlage
Die Filteranlage steht auf einer Filterpalette. Diese sorgt für einen stabilen und geraden Stand der Filteranlage und damit des Filters. Neben der Pumpe enthält die Filteranlage einen Filterkessel, in dem das Filtermedium, Sand oder Filterbälle, Filtercubes enthalten sind.
Für den Anschluss an Wasser und Strom sorgt die Verrohrung. Auf dem Filterkessel sitzt das Mehrwegeventil, mit dem sich die unterschiedlichen Funktionen einstellen lassen. Optional kann ein Manometer genutzt werden, welches den Druck im Kessel anzeigt. Dieser ist wichtig, um den idealen Zeitpunkt für eine Rückspülung zu bestimmen.
Filtermedium - Filtersand versus Filterbälle
Filtersand
Vorteile:
- Rückspülung zur Reinigung möglich
- Sand circa 6-12 Monate nutzbar
Nachteile:
- zusätzlich Flockungsmittel zum Herausfiltern der kleinsten Teile nötig
- teilweise sehr große Mengen nötig
- eventuell Sandrückstände im Pool
Filterbälle
Vorteile:
- höhere Schmutzaufnahmefähigkeit
- leichter (25 kg Sand kann durch 700 g Filterbälle ersetzt werden)
- kein Flockungsmittel nötig
- keine Sandrückstände im Pool
- Wiederverwendbar, durch Waschen der Filterbälle
Nachteile:
- größerer Aufwand. Reinigung der Filterbälle in der Waschmaschine oder von Hand statt mit Hilfe der Rückspülung
- keine Filterung während der Reinigung der Filterbälle möglich
Standort
Da die Kombination aus Strom und Wasser gefährlich werden kann, solltest du deine Sandfilteranlage mindestens 2 Meter vom Pool entfernt aufstellen.
Wichtig:
Der Stromkreis muss über einen FI – Schutzschalter abgesichert sein!
Die Filteranlagen sind spritzwassergeschützt. Kurze Leitungswege mit einem großen Durchmesser sind zu empfehlen.
Das heißt, eine 50 mm Verrohrung ist wesentlich besser als ein 38 mm geriffelter Schlauch.
Grundsätzliches:
- Je weiter die Filteranlage vom Pool entfernt steht, umso weniger Leistung steht zur Verfügung.
- Normalsaugende Pumpen müssen immer unterhalb des Wasserspiegels stehen.
- Selbstansaugende Pumpen können auch oberhalb des Wasserspiegels stehen, aber dann nur,
- Wenn man auf der Saugseite zwischen Skimmer und Pumpe ein Rückschlagventil eingebaut hat.
- Beim Rückschlagventil solltest du den Pfeil berücksichtigen, welcher die Laufrichtung des Wassers markiert. Du kannst deine Filteranlage auch in einen Filterschacht stellen, der dann bei eingebauten Pools direkt an den Pool angrenzt.
Wichtig:
Du solltest immer einen Wasseranschluss an den Kanal vorsehen, damit das Rückspülwasser ablaufen kann.
Für Filterschächte eignet sich auch ein Deckel, damit er bei Starkregen nicht geflutet wird.
Tipp:
Da Filteranlagen immer ein Laufgeräusch verursachen, empfiehlt es sich die Anlage in einem Filterschacht oder Gartenhaus unterzubringen.
Montage und Anschluss des Sandfilters
Folgendes Werkzeug brauchst du, um deine Sandfilteranlage zu montieren:
- Kreuzschlitz-Schraubenzieher
- Teflon Band
- 7er Schraubenschlüssel
- Gummihammer
- Eventuell Bohrer & Akkuschrauber
Zuerst fixierst du die Filterpumpe mit den selbst schneidenden Schrauben auf der Filterpalette. Anschließend wird das Ablassventil in das untere Loch des Filterkesseln geschraubt.
Bevor du nun das Steigrohr im Kessel verschraubst, bitte erstmal nur zwei der Filterkerzen am Steigrohr verschrauben, sonst bekommst du das Steigrohr nicht mehr in den Kessel. Wenn das Steigrohr dann im Kessel eingesetzt ist, kannst du dort die restlichen Filterkerzen verschrauben. Vor dem Einfüllen des Sandes oder der Filterbälle das Steigrohr mit einer Plastiktüte verschließen, damit nichts ins Rohr fällt.
Jetzt kann das Filtermedium eingefüllt werden. Bitte achte darauf, dass das Steigrohr dabei in der Mitte des Kessels bleibt. Anschließend kannst du den O-Ring von unten auf das Mehrwegeventil aufsetzen. Das Mehrwegeventil wird nun auf den Kessel gesetzt und mit dem Spannring wechselseitig auf beiden Seiten verschraubt. Abschließend kannst du mit dem Gummihammer den Spannring ein wenig lockern, um eine bessere Abdichtung und gleichmäßige Spannung zu erreichen.
Als nächstes verschraubst du den schwarzen Verbindungschlauch zwischen Pumpe und Ventil mit den Schlauchschellen. Der Schlauch wird nun am mittleren Schlauchanschluss oben am Ventil (beschriftet mit Pumpe) befestigt. Um eine perfekte Abdichtung zu gewährleisten, kannst du die Schlauchverbindung ca. 15 Mal mit Teflonband umwickeln.
An der Saugseite der Pumpe wird nun der Schlauch befestigt, der zum Skimmer des Pools führt. Der Rücklaufschlauch zur Einlaufdüse erfolgt über das Ventil mit dem Schlauchanschluss „Return“. Auf der rechten Seite des Ventils befindet sich noch der Schlauchanschluss für die Rückspülung, dieser ist beschriftet mit „Waste“.
Wenn dein Pool mit Wasser gefüllt ist, kannst du nun auch die Filterpumpe über den Vorfilter mit Wasser füllen. Das ist sehr wichtig! Denn wenn kein Wasser im Vorfilter ist, zieht die Anlage Luft und du hast danach gegebenenfalls einen Totalschaden. Anschließend öffnest du die Absperrschieber.
Nach der Montage der Sandfilteranlage solltest du die Filteranlage einschalten, mit der Funktion Rückspülen.
So werden feine Sandpartikel eliminiert. Danach Nachspülen und dann erst in die Funktion Filtern wechseln.
Wichtig:
Das Ventil nur verstellen, wenn die Pumpe aus ist!
Tipp:
Da die Filteranlage keinen Schalter hat, empfiehlt es sich eine Zeitschaltuhr zu installieren,
über welche man die tägliche Filterlaufzeit einstellen kann.
Reinigung der Sandfilteranlage
Steigt euer Manometer an der Sandfilteranlage auf 0,4-0,8 bar oder 1,3 kg/cm² an, zeigt die Anlage damit dass das Filtermedium sehr verschmutzt und es Zeit ist, den gefilterten Schmutz raus zu spülen. Das Ganze geschieht durch das Rück- und Nachspülen.
In der Position „Rückspülen“ wird das Poolwasser in entgegengesetzter Richtung durch den Filter gedrückt. Hierbei nimmt es den abgelagerten Schmutz mit, welcher dann über das Ventil und den Ausgang „Waste“ abgeleitet wird.
Die Filterpumpe sollte bei der Rückspülung auf die höchste Stufe geschalten werden, damit das Filtermedium auch mit einem ordentlichen Druck durchspült wird und sich sämtlicher Schmutz löst. Eine Rückspülung dauert in der Regel 2 bis 3 Minuten, sollte aber auf jeden Fall so lange gemacht werden, bis das Ausflusswasser bzw. das Wasser im Schauglas wieder klar ist.
Bei der Rückspülung verliert der Pool Wasser. Der Wasserspiegel darf niemals unterhalb des Skimmers kommen. Deshalb müsst ihr beim Rückspülen wahrscheinlich Wasser in den Pool nachfüllen.
Nach einer Rückspülung muss immer eine Nachspülung erfolgen. Hierdurch werden die Leitungen in der Filteranlage nach der Rückspülung nochmal gereinigt und auch letzte Rückstände entfernt. Außerdem wird das Sandbett wieder verdichtet. Dieser Vorgang wird auch so lange gemacht, bis das Wasser im Schauglas wieder klar ist. Nach dem Rück- und Nachspülen das Ventil wieder zurück auf "Filtern" stellen.
Tipp:
Um die Filterleistung deiner Sandfilteranlage zu verbessern, fülle flüssiges Flockungsmittel direkt in den Sandfilter. Filteranlage für 30 Minuten ausstellen und dann rückspülen. Aber bitte nur, wenn du Filtersand verwendest!
Welche Sandfilteranlage für welchen Pool?
Wenn die Filteranlage oberhalb des Wasserspiegels steht, muss auf jeden Fall eine Filteranlage mit selbst ansaugender Pumpe verwendet werden. Zusätzlich solltest du hier auch ein Rückschlagventil verwenden. Bei der Auswahl der richtigen Größe deiner Filteranlage orientiere dich am Wasserinhalt deines Pools. Grundsätzlich sollte die Filteranlage so gewählt werden, dass sie es innerhalb von 6 - 8 Stunden schafft, das gesamte Wasser des Pools mindestens 2-3 mal umzuwälzen.
Beispiel:
Der Pool hat 20 m³ Wasserinhalt . Die Filteranlage müsste das mindestens 2x filtern können.
- Beckengröße x 2 macht: 20 m³x 2 = 40 m³
- Ergebnis durch die Betriebsstunden am Tag teilen: 40m³ / 6h = 6,7m³
Die Sandfilteranlage müsste also mindesten 6,7 m³ filtern können.
Was bedeutet der Begriff selbstansaugende Sandfilteranlage?
Alle Sandfilteranlagen sind immer nur bedingt selbstansaugend. Auch wenn es in den Beschreibungen mal so (bedingt selbstansaugend) und mal so (selbstansaugend) definiert wird.
Es bedeutet, dass auf der Saugseite bzw. im Vorfilter Wasser vorhanden sein muss. Wenn dort nur Luft drin ist, funktioniert es nicht oder im Worst Case ist die Anlage danach kaputt.
Weiterhin muss auf der Saugseite immer ein Rückschlagventil eingesetzt werden, welches verhindert, dass das Wasser komplett in den Pool zurückläuft. Somit bleibt Wasser auf der Saugseite in der Rohrleitung oder in der Schlauchleitung stehen und dann gibt es keine Probleme, wenn die Pumpe anfängt zu saugen.