9 typische Fehler bei der Poolpflege


Poolpflege kann zu einer richtigen Qual werden. Du denkst, du hast deinem Pool und dir etwas gutes getan, es stellt sich aber nach kurzer Zeit heraus, dass es genau das Gegenteil war. Nichts ist ärgerlicher und auch überflüssiger als dafür Nerven, Zeit und Geld zu verschwenden.

Es gibt einige Fehler, die Poolbesitzer immer wieder gerne machen. Wenn auch dir wieder einer dieser typischen Fehler unterlaufen ist, ist das noch lange kein Weltuntergang. Denn wir haben dir hier nicht nur die Fehler aufgelistet. Wir haben auch gleich die Lösung parat. 


1. Fehler: Chlor Granulat direkt ins Wasser

Dass, was wir unter Chlor Granulaten zum „Schocken“ des Wassers verstehen, ist im Grunde konzentriertes Chlor. Bei entsprechender Konzentration kann Chlor so ziemlich alles ausbleichen. Es kann z.B. deine schwarze Hose pink färben, wenn die Dosierung zu hoch ist.

Aber keine Sorge: Du kannst deinen Pool an sich nicht „überschocken“. Jedoch kann und ist zu viel Chlor ein Desaster für deine Poolfolie. Teile des Granulats können zu Boden sinken und dabei große Flecken hinterlassen. Solche Flecken können zu spröden Stellen werden, die am Ende eventuell sogar undicht werden.



Die Lösung

Löse Chlor in einem Eimer mit Wasser komplett auf, bevor du diese Lösung im Pool verteilst. Dadurch verteilst du das Chlor gleichmäßiger im Poolwasser und es kann keine Schäden an der Folie anrichten.

Dabei ist eine Grundregel besonders wichtig: Gib immer die Chemikalien in den gefüllten Wassereimer, niemals umgekehrt!

Außerdem solltest du immer handwarmes Wasser einsetzen, da sich das Chlor Granulat so besser auflösen kann.

Wichtig: Trage beim Umgang mit Chemikalien grundsätzlich einen Augenschutz und Schutzhandschuhe.


2. Fehler: Vergessen die schwierigen Stellen zu reinigen

Wie du bereits sicherlich weißt, ist es essentiell deinen Pool regelmäßig und am Besten mit einem Poolroboter oder Handsauger zu reinigen.

Dabei wird oft vergessen, die schwierig zugänglichen Bereiche zu reinigen und den Biofilm an den Wänden (insbesondere an der Wasserkante) mit einer Bürste vorab zu lösen.



Die Lösung

Nimm eine Bürste und nehme dir damit alle schwer zugänglichen Bereiche deines Pools vor. Dazu gehört vor allem: Die Wasserlinie, der Bereich hinter der Leiter, die Stufen, die Ecken und die Übergänge zu anderen Materialien (z.B. Skimmer, Einlaufdüsen, etc.)

Diese Schruberei hält alle Arten von Algen vom Pool fern. Das solltest du in der Badesaison einmal pro Monat machen. Wenn es richtig heiß wird, nach Bedarf sogar alle 2 Wochen.



3. Fehler: Der Einsatz eines Poolroboters bei trübem und veralgtem Wasser

Wenn du so richtig veralgtes Badewasser hast, ist das eigentlich schon schlimm genug. Wenn du dann aber noch einen Poolroboter einsetzt, werden die Algen nochmals verkleinert und richtig schön in deinem Pool verteilt.

Nur wenige Poolrobotern, wie zum Beispiel die der ORCA Serie, besitzen ein ausreichend feines Fangnetz oder -korb, der auch kleinste Algen auffängt.


Die Lösung

Erstmal Schock-Chloren. Danach kannst du deinen Poolroboter wieder in Betrieb nehmen.

Oder aber, wenn das gar nichts hilft, mache einfach einen teilweisen Wasserwechsel. (10-20% sollten pro Wechsel ausreichend sein).



4. Fehler: Wasserwerte einfach ignorieren

Schon in der Schule lernen wir: Für gute Wasserqualität ist ein neutraler pH-Wert einfach unabdingbar. Ein zu niedriger Wert bedeutet saures Wasser, ein zu hoher Wert bedeutet alkalisches Wasser. (7,0-7,6 ist der ideal-Wert = neutral).

Wenn dein Poolwasser einen sehr niedrigen pH-Wert hat, ist das Wasser also „sauer“. Es ist für Algen in so einer Umgebung an sich sehr schwer, sich hier anzusiedeln und zu vermehren. Das erscheint im ersten Moment doch perfekt. Das Wasser sieht dann an sich perfekt aus. Also, warum soll das schlecht sein?

Eine saure Umgebung kann deinen gesamten Pool beschädigen. Besonders gefährdet sind: Pumpe und Filter, Folie, Wärmepumpe, Poolroboter und die Solar Abdeckung.


Die Lösung

Ganz einfach! Zunächst einmal jede Woche mit einem geeigneten Testgerät das Wasser testen. 

Sollte der pH-Wert nicht in Ordnung sein, kannst du sehr einfach mit einem pH-Senker (pH-Minus) oder einem pH-Heber (pH-Plus) den richtigen pH-Wert einstellen. Bei der Dosierung folge immer genau der Anweisung. Viel hilft viel, gilt hier sicher nicht.


5. Fehler: Zu häufige Rückspülungen

Ja, zu häufig ist nicht gut. An sich ist die Rückspülung eines Sandfilters perfekt. Durch das Rückspülen werden die Filtermedien (z.B. Filtersand, Glassand oder Chemoflow Filterbälle) in deinem Filter durch Spülung in umgekehrter Richtung zum Wasserlauf gereinigt. Das Poolwasser wäscht allen Schmutz aus deinem Filtermedium und wird dann durch die Ablassöffnung des Rückspülventils entsorgt.

Das Rückspülen ist ein wichtiger Bestandteil der grundlegenden Poolpflege, aber das Übertreiben ist einer der häufigsten Fehler bei der Poolpflege.


Die Lösung

Behalte das Manometer an deinem Filtertank im Auge. Beachte das Manometer, nachdem du den Filter gründlich, also durchaus 5 Minuten, rückgespült hast. In den meisten Fällen werden zwischen 0,7 und 1 bar angezeigt, was die geeignete Basis für eine optimale Filterleistung ist. Auch wenn es im ersten Moment nicht logisch erscheint, aber je mehr Schmutz aufgefangen wird, desto besser funktioniert er - bis zu einem gewissen Punkt.

Zusätzliche Ablagerungen helfen zunächst dabei, feinere Partikel einzufangen. Die Vorteile verschwinden jedoch, sobald der Aufbau des Druckwerts in den roten Bereich des Manometers stößt.

Wenn ein solcher Druck mit über 0,7 bar im Filter anliegt, ist so viel Schmutz im Kessel, dass der Druck in den roten Bereich angestiegen ist. Jetzt braucht es eine Rückspülung.


6. Fehler: Schock-Chlorung tagsüber durchführen

Chlor im Poolwasser bindet sich an Partikel, die es abtöten möchte und hinterlässt damit chemische Verbindungen, die sogenannte Chloramine. Da sie Augen und Haut reizen und das Wasser belasten, wollen wir Chloramine in möglichst geringer Menge im Pool.

(Übrigens: was nach Chlor riecht, ist nicht das Chlor, sondern das Chloramin, also wenn das Chlor viel Schmutz im Pool „gefangen“ hat).

Durch das Schocken werden Chloramine entfernt und der Chlorgehalt im Pools auf ein ausgewogene Maß gebracht.

Tagsüber ist die falsche Zeit, um eine Schock-Chlorung durchzuführen. Die Sonne verbrennt ca. 1 ppm pro Stunde, verringert die Effizienz deiner Chlorung und verschwendet dein Geld.


Die Lösung

Schocke am späten Abend oder besser in der Nacht. Damit gibst du deinem Pool die Zeit, die er für seine Arbeit benötigt. Teste nach dem Schocken so lange, bis der ideale Wert von 1,0-1,2 ppm für den Badebetrieb erreicht ist.



7. Fehler: Den Poolfilter weniger als sechs bis acht Stunden am Tag laufen lassen

Der Filter deines Pools kann seine Aufgabe nicht erfüllen, wenn er nicht in Betrieb ist. Das ist einfach und verständlich. Je mehr du deinen Poolfilter in Betrieb hast, umso weniger Chancen haben Verunreinigungen und Algen.


Die Lösung

Lass deinen Poolfilter mindestens sechs bis acht Stunden am Tag laufen. Ja, das kostet Strom und man will hier gerne optimieren. Aber wäre am falschen Ende gespart. Besser eine energie-effizienten Poolpumpe kaufen, als hier Storm zu sparen.

Abhängig von der Größe deines Pools, sollte dies in jedem Fall genügend Zeit sein, damit das gesamte Wasser durch den Filter fließt und dein Wasser klar bleibt.


8. Fehler: Wasser-Tests vernachlässigen

Als Pooleigentümer hast du eine kleine Liste von Aufgaben, die täglich, wöchentlich, monatlich oder einmal im Jahr zu erledigen sind.

Die wöchentlichen Wassertests sind eine der wichtigsten Dinge, die oft vergessen werden.


Die Lösung

Teste dein Poolwasser mindestens einmal pro Woche. Entweder mit Teststreifen oder besser mit einem Testgerät mit Tabletten.  Einmal im Monat solltest du eine detaillierte Analyse  deines Poolwassers durch einen örtlichen Poolversorger machen lassen. 


9. Fehler: Eine Schock-Chlorung durch den Skimmer machen

Die meisten Fehler bei der Poolpflege führen zu geringfügigen und korrigierbaren Fehlern. Aber das Schocken eines Pools direkt über den Skimmer ist tatsächlich gefährlich!

Die Kombination von Schock-Chlorung und einer kleinen Kammer (Skimmer , Leitung, Filter) ist nicht gut. Es kann bei der Schock-Chlorung Chlorgas entstehen. Dieses expandiert in einer kleinen Kammer. Das Ergebnis kann sich jeder vorstellen.



Die Lösung

Gib das Chlorgranulat, nachdem du es in einem Eimer Wasser aufgelöst hast, immer direkt ins Wasser, nie über den Skimmer. Dabei trage immer entsprechende Schutzbekleidung und halte dich streng an die Vorgaben des Herstellers.